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Italienische Schönschrecke Calliptamus italicus(Linnaeus, 1758)




Status

Die Italienische Schönschrecke wurde 2021 in Hamburg nachgewiesen. Sie steht auf der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdete Art und gehört seit 1980 zu den besonders geschützten Arten laut §44 BNatSchG.


Aussehen

Die Italienische Schönschrecke gehört zur Unterfamilie der Knarrschrecken (Calliptaminae), welche mit ihrem Mundwerkzeug zirpt sowie Abwehrlaute erzeugen kann. Sie hat einen graubeigen bis rotbraunen Körper mit dunklen Flecken, die Vorderflügel sind ebenfalls dunkel gefleckt. Entlang des Halsschildes und der Vorderflügel verläuft ein hellgelber Längsstreifen, die Hinterflügel sind durchsichtig mit hellroter Färbung am Analfächer. Die unteren Hinterbeine (Tibia) sind ebenfalls hellrot. Die Weibchen werden bis zu 34 mm groß, die Männchen nur bis zu 23 mm. Die Männchen haben zudem auffällig lange und gekrümmte Afterfühler (Cerci).


Verbreitung

Die Italienische Schönschrecke war ursprünglich nur in wärmeren Regionen Süd- und Mitteleuropas verbreitet. Ihr Artbestand war Anfang des 20. Jahrhunderts deutlich höher, seit 1960 wurde jedoch im gesamten Mitteleuropa ein starker Bestandsrückgang verzeichnet. Dies ist dem erhöhten Pestizideinsatz sowie der vermehrten Umwandlung von Brachflächen in landwirtschaftliche Nutzfläche geschuldet. Durch den Klimawandel der letzten Jahrzehnte kam es zur Ausbreitung der Art in nördlichere Regionen Europas.


Lokale Verbreitung

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Lebensweise

Italienische Schönschrecken bevorzugen ein sehr warmes und trockenes Klima. Zu ihren Lebensräumen zählen Trockenrasenflächen, Schotterfelder, sandige Steppen und Ackerbrachen. Sie sind von April bis Oktober aktiv und befinden sich die restlichen Monate in Winterstarre. Die Paarung findet im Frühjahr statt, das Gelege besteht aus bis zu 500 Eiern, welche durch die Umhüllung mit einem Sekret eine Schutzhülle erhalten und anschließend in lockeres Bodensubstrat abgelegt werden. Die Larven schlüpfen erst zwischen April und Juni des folgenden Jahres und entwickeln sich in weiteren 40­­-50 Tagen zum adulten Stadium. Die Art ernährt sich vorwiegend herbivor von verschiedenen krautigen Pflanzen. Zudem ist sie sehr gut flugfähig und kann Strecken über mehrere Hundert Meter Distanz zurücklegen.


Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen

Bei exzessiver Reproduktion der Art kann es zu großen Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen sowie zu Nahrungskonkurrenz mit einheimischen Heuschreckenarten kommen. Bei dem derzeit niedrigen Bestand ist dies aber sehr unwahrscheinlich. Für den Menschen ist die Italienische Schönschrecke ungefährlich.


Ähnliche Arten

Die Italienische Schönschrecke ist mit keiner anderen in Norddeutschland vorkommenden Heuschreckenart zu verwechseln. Es besteht jedoch die Verwechslungsmöglichkeit mit anderen nicht-heimischen Arten der gleichen Gattung.