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Spinnenläufer Scutigera coleoptrata(Linnaeus, 1758)




Status

Der Spinnenläufer ist derzeit nicht in Hamburg verbreitet. Es gibt seit 2022 Nachweise aus Hannover und Bremen. In Baden-Württemberg und anderen Teilen Südwestdeutschlands wurde die gebietsfremde Art bereits mehrfach nachgewiesen.


Aussehen

Spinnenläufer gehören zur Klasse der Hundertfüßer (Chilopoda). Sie können bis zu 15 cm groß werden, wobei ihr eigentlicher Körper nur 25 – 30 mm groß wird. Sie haben 15 schwarzgefleckte Beinpaare und können eine Geschwindigkeit von bis zu 1,5 km/h erreichen. Am Kopf befinden sich seitlich zwei vielgliedrige Antennen und große Komplexaugen. Der Körper ist gelblich-braun mit drei dunkelgrün bis schwarzen Längsstreifen und besteht aus 15 Körpersegmenten, welche zu sieben Rückenschilden verschmolzen sind.


Verbreitung

Ursprünglich stammt der Spinnenläufer aus dem östlichen Mittelmeerraum. Durch moderne Infrastruktur hat sich die Art mittlerweile invasiv in weiten Teilen Europas und Asiens sowie Nord- und Mittelamerikas verbreitet. Aus Südafrika und Australien gibt es ebenfalls einige Nachweise dieser Art.


Lokale Verbreitung

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Lebensweise

Der Spinnenläufer bevorzugt warmes Klima und lebt natürlicherweise in der Streuschicht, unter Baumrinden oder an Felsen. In Häusern lebt er im Mauerwerk und anderen dunklen Ecken (z.B. hinter Schränken). Spinnenläufer sind nachtaktiv und ernähren sich räuberisch von anderen Insekten und Spinnentieren – teilweise auch kannibalisch. Die Fortpflanzung findet von April bis Juli statt: bis zu 60 Eier werden in die Erde oder unter Steinen abgelegt, es wird keine Brutpflege betrieben. Die geschlüpften Larven haben vier Beinpaare und häuten sich noch mehrmals bis zum Erreichen des adulten Stadiums. Spinnenläufer können bis zu drei Jahre alt werden.


Bedeutung für das Ökosystem und für den Menschen

Zu den vielfältigen Nahrungsquellen der Spinnenläufer zählen auch Landwirtschafts- und Forstschädlinge, die Präsenz von Spinnenläufern könnte ein Ökosystem dahingehend ausgleichen. Jedoch wären ebenfalls bedrohte Insektenarten durch vermehrte Prädation stärker gefährdet.

Das Mundwerkzeug der Spinnenläufer besteht u.a. aus zwei Giftklauen, mit denen sie auch Menschen beißen können. Der Biss ist vergleichbar schmerzhaft mit einem Wespenstich, wobei das Gift für Menschen ungefährlich ist. Es besteht jedoch die Möglichkeit einer allergischen Reaktion oder Infektion der Bisswunde.


Ähnliche Arten

Der Spinnenläufer ist mit keiner anderen einheimischen Art zu verwechseln. Mit ihm verwandte Arten mit ähnlichem Erscheinungsbild sind derzeit nicht in Deutschland verbreitet.